Gedenken als wichtiger Teil der lokalen Geschichte

Am 11. März 2025 nahm der Geschichts-LK der MSS11 an einer bewegenden Gedenkfeier in der Stadt Wissen teil, um an die Bombardierung vor 80 Jahren im Zweiten Weltkrieg zu erinnern.
In der Vorbereitung auf diesen besonderen Tag beschäftigte sich der Kurs intensiv mit den Schicksalen der Zwangsarbeiter, die in Wissen untergebracht waren. Sie tauchten in deren Alltag ein und erforschten die Wahrnehmungen des schrecklichen Krieges. Gemeinsam erarbeiteten sie einen Beitrag für die Gedenkfeier, in dem sie die Perspektive des französischen Zwangsarbeiters Octave Fort vorstellten und seine eindringlichen Beschreibungen der Bombenangriffe auf Wissen präsentierten.
Gut vorbereitet und engagiert wirkten die Schülerinnen und Schüler bei der Gedenkfeier im Kulturwerk mit. Sie ehrten die gefallenen Zwangsarbeiter, indem sie deren Namen vorlasen. „Ihr Leid verdient es ebenfalls gewürdigt zu werden“, betonten die Vortragenden.
„Die Schrecken des Krieges, an die wir heute erinnern, sind keine bloße Vergangenheit. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und uns für Frieden, Gerechtigkeit und Menschlichkeit einzusetzen. Geschichte wiederholt sich nicht einfach, aber sie kann sich wiederholen, wenn wir aus ihr nicht lernen.
Wir gedenken heute der Opfer, weil jedes einzelne Leben zählt – unabhängig von Herkunft, Sprache oder Nationalität. Das Leid der Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen zeigt uns die verheerenden Folgen von Entmenschlichung und Ideologie. Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass niemand wegen seiner Herkunft oder Überzeugungen entrechtet oder verfolgt wird.
Möge unser Gedenken also nicht nur ein Blick in die Vergangenheit sein, sondern ein Auftrag für die Zukunft. In Zeiten, in denen Kriege wieder Menschen aus ihrer Heimat reißen, dürfen wir nicht gleichgültig bleiben. Die Erinnerung an diesen Tag soll uns stets daran erinnern, dass Frieden kein Selbstverständnis ist – sondern ein Wert, den wir aktiv bewahren und verteidigen müssen.“
Zusätzlich waren zwei Zeitzeugen anwesend, deren eindrucksvollen Schilderungen der Bombardierungen die 100 Besucherinnen und Besucher gebannt lauschten. Musikalisch wurde die Feier von einem Flötenensemble der Kreismusikschule und talentierten Schülerinnen des KGW begleitet.
