Kursfahrt nach Weimar

Nach langem Verschieben, komplizierten Umplanungen und Kombinationen der Leistungskurse von Frau Wilhelmi und Herrn Bodin ist die Kursfahrt nach Weimar letztlich doch noch zustande gekommen! Herrn Bodins Truppe musste allerdings nach de m häufigen Verschieben zum Schluss doch noch ganz abspringen, sodass sich final doch „ nur“ 5 tapfere Schülerinnen aus dem Kurs von Frau Wilhelmi auf denWeg machten.

Doch weniger abenteuerlich wurde die Reise dadurch definitiv nicht!

Nach 5 Stunden Bahnfahrt kamen wir erschöpft an, waren jedoch direkt ausnahmslos von der Schönheit Weimars beeindruckt. Alte, stilvolle Gebäude und eine Statue unserer Helden Goethe und Schiller hießenuns willkommen. Besonders dadurch, dass beinahe alle auch einen Deutsch-LK besuchten und Frau Wilhelmi ebenfalls das Fach Deutsch an unserer Schule unterrichtet, waren alle direkt gespannt und wollten die Spuren der vertrauten Dichter ein bisschen genauer erforschen.

 

Die Taschen wurden nach einer Durchkreuzung der Stadt über jede Menge Kopfsteinpflaster am frühenAbend endlich in der Jugendherberge deponiert und wir machte n uns auf den Weg, um dasWochenende bei einem gemütlichen Italiener einzustimmen.

Der zweite Tag begann mit einer Tour durch Goethes Wohnhaus. Dabei erfuhren wir, dass Goethe nichtnur Schriftsteller war: Er war ein leidenschaftlicher Sammler von Gemälden und geologischenFundstücken, war Pianist und Naturwissensc haftler. Ein Mann, welcher oft gesellschaftliche Anlässe veranstaltete, um sich über Leidenschaften und geistige Funde auszutauschen.

In einer sich anschließenden Goethe-Ausstellung im entsprechen den Goethe- Museum konnten wir seine Bilder, Portraits, Zitate, naturwissenschaftliche Untersuchungen und Briefe dann sogar nochmal etwas genauer betrachten. Dabei erfuhren wir auch von seiner Freundschaft mit Schiller, seinemLiebesleben (insbesondere seiner Ehe mit Christiane) und von der Bedeutung des Genius-Begriffes, welcher Goethes Streben nach Wissen und Verstehen maßgeblich beeinflusste.

Obwohl die Ausstellung insgesamt etwas zu umfangreich war, haben alle den Spaß und die Neugierbeibehalten, sodass nachhaltig viel neues Wissen über den Dichter gesammelt werden konnte!

Nach dem Besuch des Goethe-Museums folgte die Auseinandersetzung mit einer tragischeren Epoche der deutschen Geschichte. Der bloße Anblick der Tötungsanstalt Buchenwald verschlägt einembereits die Sprache. Das riesige Terrain, welches Überreste der Baracken trägt, lässt einen nurerahnen wie die Lebensumstände gewesen sein mussten. Eine Ausstellung von Dokumenten, Fotos unzähliger Opfer, aber auch Täter; Gegenstände wie Schlafanzüge, Geschirr usw. erzählten Lebensgeschichten von dutzenden Individuen, die durch die Nazis gefangen gehalten, zu Zwangsarbeit gezwungen, misshandelt und geschändet wurden. Erst durch

einen persönlichen Einblick in die systematische Ausrottung unzähliger Unschuldiger wurde uns das Ausmaß der Gewalt und Brutalität der Nazi-Zeit wirklich bewusst. Einen Lichtblick erlaubten dieGeschichten der Opfer, die sich zum Überle ben zusammengeschlossen hatten. Die Beweise gesammelt haben, um der Welt irgendwann hoffentlich die Realität des Konzentrationslagers zu zeigen,Menschen, die unter fürchterlicher Qual dennoch an der Hoffnung und dem Glauben an eine bessereZukunft festhalten konnten.

All das hinterließ bei uns eine Mischung aus Schrecken, Trauer und Mitgefühl.

Schließlich wollte Frau Wilhelmi uns an diesem Tag allerdings nicht mit solchen Gedanken alleine ins Bettgehen lassen, weshalb wir uns bei belgischen Pommes zusammensetzten und sowohl reflektieren, als auch ein bisschen Ablenkung in anderen Themen finden konnten.

Am dritten Tag  betrachteten wir den Rokokosaal der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, einen wunderschönen Raum mit puderblauen Wänden, verspielten goldenen Verzierungen und Büsten wichtiger Persönlichkeiten der Zeit (natürlich inklusive Goethe und Schiller). Die vielen alten Bücher    konnten mithilfe einer App sogar genauer betrachtet und aufgeschlagen werden.

Ein kurzer Rundgang durch den Park an der Ilm beendete unsere Reise durch Weimar und seine Geschichte.

Ein letztes Mal Abenteuer gab es dann allerdings doch noch: Nachdem wir uns so außerordentlich über die funktionierenden Bahnverbindungen gefreut hatten, fiel der Anschluss- Zug in Kassel-Wilhelmshöhe dann doch noch aus. Mit dem Austragen der Kartenspiel- Revanchen, die vom Samstagabend noch ausstanden, in einem Café vor Ort ließ sich diese Zeit dann allerdings doch sogar ein bisschen genießen!

(geschrieben von Weronika Herma und Ladina Icli)

 



Eingstellt von: Teresa Glöckner | Stand: 07.04.2024